Ereignisbericht lesen

    



 Aspiration durch undichten Cuff Riskoeinschätzung
Bedeutung ⁄ Schweregradgefährlich ⁄ kritisch / negatives BeispielHäufigkeitweniger als ein mal pro Jahr
Riskiko / Schwere: 5  ∼   Häufigkeit: 2
Rolle im EreignisPflegekraft / keine AngabeBerufserfahrungweniger als 5 Jahre
PatientenzustandPatient nach OP auf Intensivstation, Patient ist tracheotomiert, da prolongiertes Weaning. Patient entwickelt im Verlauf eine Wundheilungsstörung und insuffiziente Magen-Darmpassage
Wichtige BegleitumständePatient war schwierig zu tracheotomieren, Tracheotomie fand vor wenigen Tagen statt, Patient erhält Zottenernährung, trotzdem Reflux vorhanden,
Fallbeschreibung

(Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise)

Bei Platzcheck wurde festgestellt, dass Cuff der Trachealkanüle undicht ist, bzw. den Druck von 30mmHg nicht hält --> mehrere Ärzte daraufhingewiesen mit der Bitte die Kanüle zu wechseln --> wurde nicht durchgeführt, da Tracheotomie sehr schwierig war. Patient erbricht im Verlauf an diesem Tag schwallartig , Pflegekraft schaltet sofort die Sondennahrund ab und saugt Magen über liegende Ernährungssonde ab und konnektiert einen Sekretablaufbeutel. Pflegekraft informiert daraufhin wieder die Ärzte, blockt den Cuff immer wieder nach und saugt auch den Magen über die Sonde noch mehrfach ab, mittlerweile ist galliges Sekret endotracheal abzusaugen. Oberkörperhochlage und Nachblocken des Cuffs. Patient entwickelt Fieber im Verlauf --> Aspirationspneumonie. Im weiteren Verlauf erhält der Patient eine neue Trachealkanüle und eine JejunalsondeSchlagwörter
Intensivmedizin
Intensivstation
schwieriger Atemweg
Trachealkanülenwechsel
Personalverletzung, -Gefährdung
Aspiration
Erbrechen
Alarmierung
Informationsfluss
Koordination
Einarbeitung
Zuständigkeit
Leitlinien / SOPs
Was war besonders gut

(hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?)

Pflegekraft hat schnell reagiert und Problem erkannt und Maßnahmen ergriffen, die in ihren "Tatigkeitsbereich" fielen. Ärzte wurden umgehend informiert.
Was war besonders ungünstig

(hat die Situation noch schlimmer gemacht)

Das verzögerte Reagieren der Ärzte, da Tracheotomie so schwierig war und sich in dieser Situation niemand an den Wechsel der Kanüle getraut hat
Dies ereignete sich ausserhalb der Regelarbeitszeit
Eigener Ratschlag