Ereignisbericht lesen

    



 Umstellung der SchutzkleidungRiskoeinschätzung
Bedeutung ⁄ SchweregradGefahr für Personal / negatives BeispielHäufigkeitfast täglich
Riskiko / Schwere: 3  ∼   Häufigkeit: 5
Rolle im EreignisPflegekraft / aktivBerufserfahrungkeine Angabe
Patientenzustand
Wichtige BegleitumständeIm Intensivbereich wurde aus Kostengründen von Baumwollkleidung auf Synthetikmischgewebekleidung umgestellt. Die Kleidung wurde vom Personal nach einer Einführungsphase wegen schlechter Trageeigenschaften, wie dem Auslösen von Hautirritationen, starkem Schwitzen mit unangenehmster Geruchsbildung, trotz bester Körperhygiene, abgelehnt. Schriftliche Eingaben blieben ohne Resonanz, es wird weiterhin ausschließlich die Synthetikbekleidung ausgegeben.
Fallbeschreibung

(Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise)

Bei steigenden Temperaturen verstärken sich die negativen Trageeigenschaften. In einigen Fällen musste Personal den Dienst wegen starker Hautallergie-Entwicklung kurz nach dem Anziehen der Arbeitskleidung unterbrechen und sich in der Ambulanz behandeln lassen. Aus Hygienegründen ist das Personal angehalten, maximal kurzärmelige Privatkleidung unter der Dienstkleidung zu tragen. Bei korrekter Umsetzung bedeutet dies direkten Hautkontakt mit der irritationsauslösenden Arbeitskleidung. Spätestens im Sommer ist ein weiteres Ansteigen der allergischen Reaktionen zu erwarten. Bereits kurz nach Dienstantritt ist das Personal stark verschwitzt. Personalausfälle durch Erkältungskrankheiten sind im Winter gestiegen. Die Klimatechnik der Station ist schlecht ausgesteuert, die Arbeitsplätze um das Patientenbett stehen unter Zugluft. Personalausfälle wegen schmerzender Beweglichkeitseinschränkung im Schulter-, Nacken, Halsbereich häufen sich.Schlagwörter
Intensivmedizin
Intensivstation
Personalverletzung, -Gefährdung
Alarmierung
Zuständigkeit
Leitlinien / SOPs
Was war besonders gut

(hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?)

Was war besonders ungünstig

(hat die Situation noch schlimmer gemacht)

Schriftliche und mündliche Eingaben des betroffenen Personals wurden ignoriert. Allergiker können durch Allergienachweis eigene Baumwollkleidung über den Betriebsarzt anfordern, die Mehrheit des Personals leidet jedoch unter Schwitzen mit Erkältungsgefahr und Beweglichkeitseinschränkung. Diese Symptome werden nicht gewertet. Alle gemeinsam leiden unter starker Geruchsbelästigung durch das Personal. Dies wird auch von Besuchern wahrgenommen und als Zeichen mangelnder Hygiene des anwesenden Personals gewertet.
Eigener Ratschlag "Umstellung auf Arbeitskleidung, die vor Ort auf Funktionalität getestet wird. Das können durchaus auch Mischgewebe sein. Allerdings werden diese bekanntermaßen in unterschiedlichster Qualität hergestellt. Die Kategorien Feuchtigkeitsabsorption und -abgabe, Auslösung von Hautirritationen, Bewegungsfreiheit etc. müssen von der Mehrheit des Personals mit ""gut"" bewertet werden. Die Träger dürfen durch die zur Verfügung gestellte Personalkleidung nicht zusätzlich gefährdet werden."