Ereignisbericht lesen

    



 Eingriff heute noch notwendig - 6-H-NĂŒchternheit abwarten oder nichtRiskoeinschätzung
Bedeutung ⁄ Schweregradkeine Angabe / keine AngabeHäufigkeitjede Woche
Riskiko / Schwere: 3  ∼   Häufigkeit: 3
Rolle im EreignisArzt / Ärztin / keine AngabeBerufserfahrungkeine Angabe
PatientenzustandSchulkind, Sturz ca. 1 Stunde nach der letzten Mahlzeit, wird ca. 1 Stunde nach Sturz mit einer Fraktur dem Bereitschaftsdienst AnÀsthesie vom diensthabenden Chirurgen zur PrÀmedikation vorgestellt
Wichtige Begleitumstände"Die Dringlichkeit wird vom Operateur mit ""heute noch - 6 Stunden-NĂŒchternheitsgrenze kann abgewartet werden"" angegeben"
Fallbeschreibung

(Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise)

Der AnĂ€sthesist entschließt sich dazu, unter diesen Bedingungen 6 Stunden nach Aufnahme der letzten festen Nahrung abzuwarten und vereinbart mit den Eltern, bei dem kooperativ wirkenden Kind eine ultraschallgesteuerte RegionalanĂ€sthesie durchzufĂŒhren. Aufgrund eines weiteren Notfalls wird der geplante AnĂ€sthesie-Beginn dann nochmals um 1,5 Stunden verschoben. Nach diesem Notfall wird unter fraktionierter Gabe von Alfentanil (Kind ist zudem entsprechend gewichtsadaptiert mit Midazolam p.o. prĂ€mediziert) eine problemlose RegionalanĂ€sthesie bei dem sehr kooperativen Kind gelegt und darunter die OP problemlos durchgefĂŒhrt. Das Kind ist unter diesem Procedere ruhig, aber kontaktfĂ€hig.Schlagwörter
Akutschmerztherapie
prÀoperative Evaluation
Spezielle Befunde, Patientenunterlagen
VerstÀndlichkeit / Ausdrucksweise
Leitlinien / SOPs
Was war besonders gut

(hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?)

Was war besonders ungünstig

(hat die Situation noch schlimmer gemacht)

Eigener Ratschlag "Das Problem ""nicht nĂŒchterner Patient"", dringlicher, aber nicht vitaler Eingriff (""heute noch"") stellt sich relativ hĂ€ufig im Alltag. Oft wird argumentiert, dass ein Patient mit akutem Trauma auch nach 6 Stunden noch nicht nĂŒchtern ist und dass deshalb der Eingriff genauso gut auch sofort durchgefĂŒhrt werden könne. Diese Argumentation bzw. das möglicherweise zu rigide Vorgehen im beschriebenen Fall wird zur Diskussion gestellt."
 Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten
Kinder nach Trauma sind auch nach 6 STunden als nicht nĂŒchtern anzusehen. Eine immer wieder zitierte Studie ist Bricker SR, et al. Gastric aspirates after trauma in children. Anaesthesia 1989;44(9):721-724. Dies steht im Gegensatz zu der ĂŒblichen Praxis im Notarztwesen, Kindern mit ExtremitĂ€tenfrakturen unter Analgosedierung eine Reposition zu ermöglichen. In der Klinik werden sie dafĂŒr dann oft intubiert; forensisch bestimmt der sicherere Weg. Die AnĂ€sthesie hier ist meist eine modifizierte RSI mit milder Zwischenbeatmung
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