Ereignisbericht lesen

    



 Postoperatives Delir - Vermeidung von Sedierung und Fixierung durch Hinzuziehen eines AngehörigenRiskoeinschätzung
Bedeutung ⁄ Schweregradkeine Angabe / keine AngabeHäufigkeitjeden Monat
Riskiko / Schwere: 2  ∼   Häufigkeit: 3
Rolle im EreignisArzt / Ärztin / keine AngabeBerufserfahrungkeine Angabe
PatientenzustandÄlterer Patient mit mehreren Vorerkrankungen zum elektiven Eingriff
Wichtige Begleitumstände
Fallbeschreibung

(Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise)

"Der bewusstseinsklare Patient wird aufgrund seiner Vorerkrankungen im Rahmen der Narkoseinleitung mit einem arteriellen Katheter zur invasiven Blutdruckmessung ausgestattet und kommt nach unauffäligem postoperativen Verlauf auf die Intensivpflegeeinheit. Zunächst ist er noch schläfrig, dann werden zuständiges Pflegepersonal und anwesende Ă„rzte durch eine Monitoralarmierung in die Box gerufen. Der Patient ist sehr unruhig und agitiert, versucht aufzustehen, ist offensichtlich akut nicht orientiert und fĂĽhlt sich durch das Behandlungsteam bedroht. Mit MĂĽhe gelingt es, den Patienten wieder ins Bett zu legen. Alle weiteren MaĂźnahmen werden vehement abgelehnt. Der behandelnde Arzt kontaktiert telefonisch die Angehörigen des Patienten. Nach kurzer Erklärung der Situation gelingt es zunächst ein Telefongespräch zwischen Patient und dem Angehörigen zu vermitteln. Dadurch wird die Situation schon beruhigt, aber der Patient geht offensichtlich immer noch von einer Bedrohung aus. Der Angehörige kommt ins Krankenhaus und bleibt ca. 1 Stunde am Bett. Erst dadurch gelingt es dem Patienten wieder ""in die Realität zurĂĽckzukehren"". Es kann mit Patient und Angehörigem besprochen werden, dass er auch in der Nacht nochmals kontaktiert und ans Bett gebeten werden kann, wenn nochmals eine Episode der Verwirrtheit auftritt. Der weitere Verlauf ist unauffällig."Schlagwörter
Intensivmedizin
Intensivstation
Personalverletzung, -Gefährdung
Vigilanzminderung/BewuĂźtlosigkeit
Durchgangssyndrom/Delirium
Was war besonders gut

(hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?)

Angehöriger war erreichbar und konnte auch (mit etwas Zeitverzögerung) auf die Station kommen.
Was war besonders ungünstig

(hat die Situation noch schlimmer gemacht)

Eigener Ratschlag "Bei perioperativ auftretenden Verwirrtheitszuständen an die Möglichkeit denken, die Angehörigen ""ins Boot"" zu holen. Damit gelingt es immer wieder einmal ""ältere postoperative Verwirrungszustände"" zu durchbrechen. Wenn dies nicht gelingt, sind die Angehörigen in jedem Fall zeitnah informiert und sind nicht überrascht, wenn sie ihre Angehörigen am nächsten Morgen fixiert und sediert vorfinden. Allerdings ist auch damit zu rechnen, dass nach ""Rückkehr in die Realität (in Anwesenheit der Angehörigen"") im weiteren Verlauf noch ein ""Rückfall"" auftreten kann . Geeignete Sicherungsmassnahmen (z.B. Bettgitter, Bettgurt..) sollte gegebenfalls in Anwesenheit der Angehörigen mit den Patienten besprochen und das Einverständnis eingeholt werden."
 Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten
Dem Eigenen Ratschlag des Melders ist kaum mehr etwas hinzuzufĂĽgen.Es ist immer von Vorteil,wenn eine Patientenfixierung umgangen werden kann,gerade auch aus rechtlicher Sicht (siehe auch Anhang)
 PaSIS-Analyse in einzelne Analyseeinheiten aufgegliedert
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 Hauptkategorien
 · 2 Analyseeinheiten aus der Kategorie: Patient
 · 1 Analyseeinheit aus der Kategorie: Person ⁄ Individuum
 · 1 Analyseeinheit aus der Kategorie: Team und soziale Faktoren
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 Maßnahmen zum Fallbericht
Maßnahme No. Diese Maßnahme ist nicht zum Lesen freigegeben.