Ereignisbericht lesen |
Blutkoagel führt zu Ventilationsproblemen nach Zahn-OP bei Kleinkind | Riskoeinschätzung | |||
Bedeutung ⁄ Schweregrad | keine Angabe / keine Angabe | Häufigkeit | weniger als ein mal pro Jahr |
Riskiko / Schwere: 5 ∼
Häufigkeit: 2 |
Rolle im Ereignis | Arzt / Ärztin / keine Angabe | Berufserfahrung | keine Angabe | |
Patientenzustand | Kleinkind mit Zahnabszess und akuter Bronchitis. | |||
Wichtige Begleitumstände | Der Luftweg wird bei dem nüchternen Kind angesichts der vom Operateur prognostizierten sehr kurzen OP-Zeit nur mit einer Larynxmaske gesichert. Dadurch entfällt der sonst geübte Standard, dass der Operateur den Rachenraum mit einer Kompresse abstopft. | |||
Fallbeschreibung (Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise) | Nach problemloser Narkoseeinleitung wird eine adäquat große flexible Larynxmaske eingelegt. Der intraoperative Verlauf ist völlig problemlos. Im Rahmen der Eingriffs (OP-Dauer weniger als 5 Minuten) wird ein Zahn im Zentrum des Zahnabszesses entfernt. Eine größere Blutung kann vom Anästhesisten nicht beobachtet werden. Im weiteren Verlauf kommt es in der Ausleitungsphase zu einem Ventilationsproblem mit SaO2-Abfall. Die Larynxmaske wird entfernt, aber auch die konventionelle Maskenbeatmung gelingt zunächst nicht. Erst nachdem ein großes Koagel aus dem Rachenbereich manuell entfernt wird, gelingt die Maskenbeatmung und in der Folge dann die Intubation. Der weitere Verlauf ist unauffällig. Vor der Extubation wird der Rachenbereich gründlich abgesaugt, die Blutung aus dem entzündeten Gewebe hat sich inzwischen selbst limitiert. | Schlagwörter | ||
Kopf (Augen, HNO, MKG) Ausleitung Atemweg |
Was war besonders gut (hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?) |
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Was war besonders ungünstig (hat die Situation noch schlimmer gemacht) |
Blutung wurde unterschätzt, ein Absaugen über Mund und Nase (wie bei Adenotomieeingriffen in Larynxmaskennarkose Standard) unterblieb zunächst. | |||
Eigener Ratschlag | Großzügige Indikation für Intubation (und Abstopfen des Rachenraums) bei Zahnabszesseingriffen, da die Wahrscheinlichkeit einer Blutung hoch ist. | |||
Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten | ||
Hier entstand ein Ventilationsproblem aufgrund eines Blutkoagels bei Larynxmaske. Es ist empfehlenswert, bei einem auftretenden Ventilationsproblem einen Koagel als Atemwegshindernis im Hinterkopf zu haben. Durch die Annahme einer Blutung, gerade, wenn sie nicht offensichtlich ist und dem routinemäßigen "Kontroll-Absaugen" könnten weitere Atemwegsprobleme zügig behoben werden. Bei dieser Art von Eingriff sollte man Intubation versus Larynxmaske genau abwägen. Beides birgt gewisse Risiken... | ||
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Maßnahmen zum Fallbericht | |
Maßnahme No. | Diese Maßnahme ist nicht zum Lesen freigegeben. |