Ereignisbericht lesen

    



 Intraoperative Hypovolämie bei einem Low-birthweight-infant.Riskoeinschätzung
Bedeutung ⁄ Schweregradgefährlich ⁄ kritisch / negatives BeispielHäufigkeitweniger als ein mal pro Jahr
Riskiko / Schwere: 0  ∼   Häufigkeit: 0
Rolle im EreignisArzt / Ärztin / passivBerufserfahrungkeine Angabe
PatientenzustandBeatmetes Frühgeborenes wird von der NICU zur Operation in den OP-Trakt transferiert. Zentraler Katheter (Schwemmkatheter) und peripherer Verweilkatheter in situ.
Wichtige BegleitumständePeripher angelegte Einschwemmkatheter im Bereich Neonatologie sind extrem dünn und lassen nur geringe Infusionsraten zu. Dieser Umstand ist für Neonatologen völlig klar, für Anästhesisten oft nicht.
Fallbeschreibung

(Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise)

Nach Ãœbergabe vor der Operation wird das Frühgeborene im OP gelagert, gewärmt und abgedeckt. Die Gabe von Volumen wird bei niedrigen Blutdrücken für nötig erachtet (Bolusgaben). Die Bolusgaben führen allerdings nicht zur erwünschten Wirkung. Die Anästhesie berichtet bei Rückübernahme, dass grosse Volumenmengen nicht zum gewünschten Erfolg geführt hätten. Der Patient weist tatsächlich niedrige Systemdrücke auf. Beim Umlagern fällt der Pflegekraft auf, dass das Kind im Nassen liegt und prüft die Zugänge. An der dem Schwemmkatheter vorgeschalteten Frühgeborenen-Verbindungsleitung befindet sich eine Silikon-Stopfbuchse, die ein Zuführen von Medikamenten zur Infusion erlauben soll. Die Stopfbuchse fehlte, aus dem leeren Gehäuse floss die Infusion auf die Unterlage. In der Annahme, der Zugang sei verstopft, versuchte die Anästhesie, die Leitung mit höheren Drücken freizuspülen. Plötzlich ging alles ganz leicht - Die Volumengaben während der OP waren nicht infundiert worden, sondern ausgeflossen.Schlagwörter
Neonatologie
intraoperativ
Zentralvenös
zentralvenös / periphervenös
Was war besonders gut

(hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?)

Pflegekraft hatte beim Umlagern die Feuchtigkeit bemerkt und rasch den richtigen Schluss gezogen: Leck in der Infusionsleitung.
Was war besonders ungünstig

(hat die Situation noch schlimmer gemacht)

Anwenden von hohen Drücken zum Spülen eines Katheters. Fehlende Sichtkontrolle der Zuleitung. Dünnlumige neonatologische Schwemmkatheter müssen nicht verstopft sein, wenn sie einen hohen Widerstand aufweisen. Rasche Bolusgaben über einen Schwemmkatheter sind obsolet.
Eigener Ratschlag "Vermeiden hoher Drücke zum ""Durchspülen"" von Kathetern, besonders in Situationen, in denen der Zugang abgedeckt ist und nicht sichtgeprüft werden kann. Sollte bei Operationen eine Verbindungsleitung zur Anwendung kommen, bei der keine Stopfbuchse vorhanden ist?"
 Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten
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