Ereignisbericht lesen

    



 Bauchaortenaneurysma (BAA) als V.a. Appendizitis aufgelegtRiskoeinschätzung
Bedeutung ⁄ Schweregradgefährlich ⁄ kritisch / negatives BeispielHäufigkeitweniger als ein mal pro Jahr
Riskiko / Schwere: 0  ∼   Häufigkeit: 0
Rolle im EreignisArzt / Ärztin / aktivBerufserfahrungkeine Angabe
PatientenzustandÄlterer Patient, altersentsprechend belastbar, wach und orientiert, Hypertonie, KHK
Wichtige Begleitumstände
Fallbeschreibung

(Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise)

Patient wird außerhalb der Regelarbeitszeit mit unklarem Abdomen internistisch aufgenommen. Leichte Beschwerden bestehen schon seit einiger Zeit, haben sich aber jetzt deutlich verschlechtert. Abdomen Sonografie und Rö-Abdomen ohne Ileusbild. Chirurgisches Konsil: V.a. Appendizitis. Ãœbernahme auf Chirurgie, OP (diagnost. Laparoskopie) als dringlich nachgemeldet. Patient kommt nicht prämediziert in den OP. Sichten der Akten und kurzes Aufklärungsgespräch. Ileuseinleitung mit Fentanyl, Propofol und Succinylcholin. Patient nach problemloser RSI protrahiert hypoton. Keine Reaktion auf Akrinor fraktioniert. Blutdruck erst nach Boligaben von Noradrenalin besser. Aufgrund der Instabilität Anlage eines Mehr-Lumen-ZVK und arterieller Druckmessung. Unter Noradrenalinperfusor kurzzeitige Stabilisierung des Blutdrucks, dann plötzlicher Abfall der Blutdrucks. Sofortiges Hinzurufen des Oberarztes und Evaluation der Situation. Ãœberlegungen hinsichtlich kardialen Problems. Gabe von Noradrenalin und fraktioniert Adrenalin. Zu diesem Zeitpunkt kommt die Information, dass der Patient ein bekanntes BAA habe. Sofortige Aufforderung zur Notallaparatomie, in der sich eine Ruptur des BAA zeigt.Schlagwörter
Allgemeinanästhesie
intraoperativ
Abdomen, GI-Trakt
Anamnese
Spezielle Befunde, Patientenunterlagen
Was war besonders gut

(hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?)

Rasche Verfügbarkeit von ausreichend Anästhesiepflegepersonal und rasches Herbeischaffen und Aufbauen von Autotransfusionsgerät, Druckinfusionsgerät, Blutkonserven etc. Insgesamt sehr gute Unterstützung durch die Pflege und durch das Labor.
Was war besonders ungünstig

(hat die Situation noch schlimmer gemacht)

Kein zweiter Anästhesist verfügbar (meiner Meinung nach obligat bei so einem Notfall mit Massivtransfusion ).
Eigener Ratschlag Aufmerksame Prämedikation vor Einschleusen in den OP. Das BAA war im Sonobefund beschrieben, wurde aber von den Internisten und Chirurgen nicht in die Diagnosenliste übernommen.