Ereignisbericht lesen |
Aspiration bei fehlender PrĂ€medikation und LMA | Riskoeinschätzung | |||
Bedeutung ⁄ Schweregrad | gefährlich ⁄ kritisch / negatives Beispiel | Häufigkeit | mehrmals pro Jahr |
Riskiko / Schwere: 4 ∼
Häufigkeit: 3 |
Rolle im Ereignis | Arzt / Ärztin / aktiv | Berufserfahrung | keine Angabe | |
Patientenzustand | Augenscheinlich ruhiger Patient | |||
Wichtige Begleitumstände | Ambulant/stationĂ€rer OP | |||
Fallbeschreibung (Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise) | Ein Patient kommt zu einem peripheren GefĂ€Ăeingriff nĂŒchtern in die Klinik. Er soll postoperativ fĂŒr eine Nacht stationĂ€r bleiben. Im OP erfolgt eine komlikationslose Einleitung und Beatmung mit Larynxmaske (Propofol, Alfentanil). Nach etwa 20 Minuten, das OP-Gebiet war schon in der Einleitung erstmalig desinfiziert worden, kommt der Operateur in den OP und desinfiziert abschlieĂend noch einmal. RR 90/60mmHG, HF ~50/Min. Plötzlich fĂ€ngt der Patient an zu husten. Die Narkose wird sofort mit Alfentanil (0,5mg) und Propofol (50mg)vertieft. Die Situation eskaliert, er beginnt zu erbrechen. Sofortige Kopftieflage und problemlose Intubation ohne Relaxans. Beim Absaugen vor Beatmung lĂ€Ăt sich wenig galliger Magensaft absaugen. Die Bronchoskopie ergibt keinen auffĂ€lligen Befund. Nach einer Nacht auf Intensivstation wird der Patient am nĂ€chsten Morgen unauffĂ€llig entlassen. | Schlagwörter | ||
AnÀsthesie Ambulanzen / Funktionsbereiche Aspiration Anamnese |
Was war besonders gut (hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?) |
Schnelles und kompetentes Reagieren | ||
Was war besonders ungünstig (hat die Situation noch schlimmer gemacht) |
Der Patient hatte keine PrÀmedikation in der Ambulanz nach Eintreffen erhalten. Er war der erste Punkt auf dem OP-Programm, deshalb hÀtte die PrÀmedikation bis zu Narkosebeginn nicht gewirkt (15 Min von Ankunft in der Klinik bis OP). | |||
Eigener Ratschlag | Bei Patienten ohne PrĂ€medikation immer zusĂ€tzlich Midazolam? Vorsicht bei Patienten, die nĂŒchtern von zuhause zur OP kommen und deshalb zur Nacht keine PrĂ€medikation erhalten haben - Metoclopramid i.v. 10 Minuten vor Einleitung oder Ranitidin am Vorabend/OP-Tag. Fraglich höheres Aspirationsrisiko bei ambulanten Patienten? | |||
Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten | ||
Auch bei ambulanten Patienten sollte eine ausreichende PrĂ€medikation gefordert werden. In diesem Fall ein frĂŒheres Einbestellen des Patienten; oder ein spezielles Augenmerk bei jedem ambulanten Patienten: Ist ergut prĂ€mediziert? Im Zweifel fĂŒr die Intubationsnarkose entscheiden oder eine grundsĂ€tzlich eine sehr tiefe Narkose anstreben. | ||
PaSIS-Analyse in einzelne Analyseeinheiten aufgegliedert nur beschriebene Felder werden angezeigt | ||
Hauptkategorien· 1 Analyseeinheit aus der Kategorie: PatientAlle Kategorien Antizipiere und plane voraus · Lenke Deine Aufmerksamkeit bewusst · Mobilisiere alle verfĂŒgbaren Ressourcen (Personen und Technik) · Achte auf gute Teamarbeit - andere unterstĂŒtzen und sich koordinieren · klinischer Zustand, Bedingungen · Extern bedingte / importierte Risiken · Leitlinien, Prozeduren und Vereinbarungen · Zeitfaktoren · FĂŒhrung / Koordination · |