Ereignisbericht lesen |
Akzidentelle intravenöse Lokalanästhetikagabe bei Armplexusanästhesie | Riskoeinschätzung | |||
Bedeutung ⁄ Schweregrad | gefährlich ⁄ kritisch / negatives Beispiel | Häufigkeit | fast täglich |
Riskiko / Schwere: 4 ∼
Häufigkeit: 5 |
Rolle im Ereignis | Pflegekraft / keine Angabe | Berufserfahrung | keine Angabe | |
Patientenzustand | Patient kardial vorbelastet | |||
Wichtige Begleitumstände | ||||
Fallbeschreibung (Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise) | "Patient stand zur operativen Versorgung der oberen Extremität an. Wegen seiner kardialen Vorerkrankungen bereits seit einigen Tagen Aufenthalt auf Wachstation | Schlagwörter | ||
peripher Einleitung Peripher/lokale Infiltration Ãœber- Unterdosierung |
Was war besonders gut (hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?) |
und Entscheidung zur axillären Armplexusanästhesie: Regelrechte Vorbereitung des Patienten im Anästhesievorbereitungsraum mit Patientenmonitoring. In der Neurostimulation gute Reizantwort im Versorgungsgebiet. Gabe der ersten Dosis. Aspiration zu Beginn und nach <8ml Gabe zeigten negatives Aspirationsergebnis. Nach Ende der ersten Injektion Aufsetzen der zweiten Dosis. Hier bei Aspirationsprobe Blut zu aspirieren. Sofortige Entfernung der Spritze vom Konnektor der Stimulationskanüle. In diesem Moment gab der Patient bereits Unwohlsein an. Im EKG zeigten sich Extrasystolen. Blutdruck war zu jedem Zeitpunkt stabil. SaO2 bei angelegter O2-Brille immer über 90%. Beschwerden des Patienten waren nach wenigen Minuten rückläufig, Maßnahmen mußten nicht ergriffen werden. Die Stimulationskanüle wurde entfernt und eine Allgemeinanästhesie durchgeführt, die gut vertragen wurde. Nach dem Eingriff Rückverlegung auf die Wachstation unter kontinuierlichem Monitoring zur weiteren Überwachung." | ||
Was war besonders ungünstig (hat die Situation noch schlimmer gemacht) |
Die Anlage der Plexusanästhesie wurde unter Patientenmonitoring durchgeführt, was nicht immer der Fall ist. Dadurch wurde die Rhytmusstörung sofort erkannt. Im übrigen hätten erforderliche Reanimationsbemühungen sofort unter Monitorkontrolle durchgeführt werden können. | |||
Eigener Ratschlag | ||||
Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten | ||
Der Take-home-Message des Melders kann ich voll zustimmen. Aspiration immer wieder! Ich möchte in diesem Rahmen noch mal darauf hinweisen, dass immer ein Monitoring parat sein sollte. So vermeidet man bei möglichen Reaktionen des Patienten Zeitverzögerungen und kann die verfügbaren Personalressourcen voll zur Behandlung des Patienten einsetzen. | ||
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Hauptkategorien· 2 Analyseeinheiten aus der Kategorie: OrganisationAlle Kategorien Habe Zweifel und überprüfe genau (Double check, nie etwas annehmen) · Lenke Deine Aufmerksamkeit bewusst · Re-evaluiere die Situation immer wieder (wende das 10-Sekunden-für-10-Minuten-Prinzip an) · Prioritäten, Fokus, strategische Ausrichtung · Sicherheitskultur · Leitlinien, Prozeduren und Vereinbarungen · |
Maßnahmen zum Fallbericht |