Ereignisbericht lesen |
Analgesie bei NarkosefĂŒhrung | Riskoeinschätzung | |||
Bedeutung ⁄ Schweregrad | potentiell gefährlich / negatives Beispiel | Häufigkeit | fast täglich |
Riskiko / Schwere: 4 ∼
Häufigkeit: 4 |
Rolle im Ereignis | Arzt / Ärztin / passiv | Berufserfahrung | keine Angabe | |
Patientenzustand | "Ălterer, multimorbider Patient mit anamnestisch ""Herzbeschwerden""." | |||
Wichtige Begleitumstände | Patient wird von AnĂ€sthesist in Weiterbildung narkotisiert. Ăberwachung oder Coaching bei beschriebener Narkose findet nicht statt, der Zeitdruck lĂ€sst keine erweiterte Diskussion mit AnĂ€sthesiepflege zu. | |||
Fallbeschreibung (Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise) | Patient erhĂ€lt einige Zeit vor der Operation seine PrĂ€medikation. Zur Narkoseeinleitung und wĂ€hrend der Narkose Gabe von insgesamt ca. 0,2mg Fentanyl, sonst keine zusĂ€tzliche Analgesie. Der Patient war intraoperativ mit Herz und Kreislauf stabil. Schon beim Ausschleusen und vermehrt im Aufwachraum war der Patient durch Schmerzen agitiert und unruhig, tachycard und hyperton und klagte zunehmend ĂŒber linksthorakalen Druck bei weiter unauffĂ€lligem Monitor-EKG. Ein Eingreifen durch die Aufwachraumpflegekraft in Zusammenarbeit mit dem dienstfĂŒhrenden Oberarzt der AnĂ€sthesie verbesserte und stabilisierte den Patienten und fĂŒhrte zu einer erweiterten postoperativen Diagnostik und entsprechender Therapie. | Schlagwörter | ||
AllgemeinanĂ€sthesie intraoperativ Ausleitung Ăber- Unterdosierung Personalmangel Einarbeitung |
Was war besonders gut (hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?) |
Die Aufwachraumpflegekraft hat die mangelnde intraoperative Analgesie mit schmerzbedingtem Stress bei vorbestehender koronarer Herzerkrankung beim Patienten erkannt und den Oberarzt gerufen. | ||
Was war besonders ungünstig (hat die Situation noch schlimmer gemacht) |
Der Patient hatte prĂ€operativ nur unvollstĂ€ndig von seiner Problematik bei der vorangegangenen OP erzĂ€hlt. Die Narkose wurde von einem AnĂ€sthesisten in Weiterbildung durchgefĂŒhrt. Der dienstfĂŒhrende Oberarzt war durch zu starke Arbeitsbelastung gebunden, und konnte darum kein Coaching durchfĂŒhren, und ein anderer Facharzt stand wegen Personalauslastung nicht zur VerfĂŒgung. | |||
Eigener Ratschlag | "SorgfĂ€ltige Anamnese mit ""GefĂŒhl fĂŒrs Wichtige"" --> auch ""gute PrĂ€medikation"" will gelernt sein. Analgesie ist ein wesentlicher Bestandteil der Narkose --> Kombination von Opioiden mit anderen Analgetika muĂ intra- und perioperativ selbstverstĂ€ndlich sein, und muĂ den ""Jungen AnĂ€stesistInnen"" auch beigebracht werden --> Ăbersetze ""AnĂ€sthesie"" in deutsche Sprache. Coaching durch erfahrene FachĂ€rztInnen ist unerlĂ€sslich. Aufmerksamkeit des Teams im Aufwachraum mit guter technischer Ausstattung kann Post-Narkose-Probleme entdecken und lösen helfen." | |||