Ereignisbericht lesen

    



 Komplikation bei fehlendem ÃœberwachungsbettRiskoeinschätzung
Bedeutung ⁄ Schweregradgefährlich ⁄ kritisch / negatives BeispielHäufigkeitjede Woche
Riskiko / Schwere: 5  ∼   Häufigkeit: 4
Rolle im Ereigniskeine Angabe / passivBerufserfahrungmehr als 5 Jahre
Patientenzustand
Wichtige BegleitumständeMassives Crowding in der ZNA, ein internistischer Assistent, ein OA der ZNA. Haus voll belegt. Kein Platz auf den Intensivstationen. Ãœberwachungsstation aktuell als Covid-Aufnahmestation umfunktioniert. Es gibt keine regulären Betten auf allen Stationen.
Fallbeschreibung

(Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise)

Patient mit bekannter schwerer COPD bei rezidiv Carcinom, Radiatio und Chemotherapie wird wegen allgemeiner Schwäche außerhalb der Regelarbeitszeit durch den Notarzt gebracht. Vorgealterter Patient in reduziertem AZ, ansprechbar, nur eingeschränkt orientiert, keine Dyspnoe, kreislaufstabil, dokumentierte O2-Sättigung aber < 80%. Röntgen-Thorax unauffällig. An dem Patienten waren mehrere Opiatpflaster (verordnet war bei letzter Entlassung nach COPD-Exazerbation nur eines) angebracht. Pupillen waren unauffällig. CT: kein pathologischer, die Situation erklärender Befund. Unter der Diagnose Mischbild aus Exsikkose und Opiatüberdosierung Entfernung der Pflaster und aufgrund der o.g. Situation und vermeintlich stabiler bzw. durch Entfernen der Pflaster erwartbar besserer Situation Aufnahme auf peripherer Station. Auf Station wurde der Patient im Verlauf hypoxisch und nicht ansprechbar vorgefunden und dann doch auf Intensiv übernommen. Die nächsten stationäre Aufnahme erfolgte nach häuslichem Status epilepticus. Rückblickend könnte der oben genannten Auffindesituation ebenfalls ein unbemerkter Anfall vorausgegangen sein.Schlagwörter
Innere Medizin und Allgemeinmedizin
Notaufnahme
Krampfanfall
Vigilanzminderung/Bewußtlosigkeit
Alarmierung
Informationsfluss
Personalmangel
Personalverteilung
Patientenwechsel
Koordination
Zuständigkeit
Parallelnarkosen und -behandlung
Was war besonders gut

(hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?)

Akut-Reaktion der Station
Was war besonders ungünstig

(hat die Situation noch schlimmer gemacht)

Bettensituation und geplantes situatives Vorgehen im Vorfeld nicht geklärt, nur Verweis auf allgemeines Vorgehen. Kein "Worst-Case-Plan". ZNA-Team sieht sich bei Crowding auch noch mit massiven Bettenorganisationsproblemen konfrontiert. Für überwachungspflichtige Patienten stehen keine Betten zur Verfügung. Kompromisse müssen eingegangen werden, die manchmal nicht optimal sind. Dies belastet alle Beteiligten.
Eigener Ratschlag Bessere Verzahnung Bettenmanagement-ZNA mit Absprachen bzgl. des weiteren Vorgehens. Kooperation und Akzeptanz der geregelten Vorgaben/Ablaufschemata bei Überbelegung statt Blockadehaltung der aufnehmenden Stationen. Gegenseitiges Verständnis für alle Beteiligten. Situation durch neu eröffnete Beobachtungsstation etwas verbessert, da ggf. Verlegung dorthin möglich ist, wenn sie nicht wegen Personalmangel geschlossen ist.
Sensibilisierung für die Wichtigkeit ausreichender Überwachungskapazität .
 Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten
In diesem Fall sind gleich mehrere Faktoren zusammengekommen:
Zum einen durch einen Fixierungsfehler bei der möglichen Ursache und Diagnose der AZ-Verschlechterung:
Der Fokus wurde auf eine mögliche Opiatüberdosierung, durch mehrere Opiatpflaster gelegt, die fehlende Pupillen Veränderung wurde zwar registriert und festgestellt, wahrscheinlich jedoch nicht weiter hinterfragt. Nachdem die CT-Diagnostik keine pathologischen Befunde aufzeigt, wurden keine weiteren Ursachen für die AZ-Verschlechterung in Betracht gezogen.
Dieser Umstand kann dem hohen Arbeits,- und Patientenaufkommen in der ZNA zu diesem Zeitpunkt geschuldet sein. Durch die hohe Arbeitsverdichtung können Krankheitssymptome übersehen, bzw. fehlinterpretiert werden,
Personal der ZNA benötigt viel Zeit, um geeignete freie Betten zur Verlegung der Patienten zu finden, diese Zeit fehlt für die Überwachung und Betreuung der Patienten.
Durch die fehlende Bettenkapazität auf Intensivstation/ Überwachungsstation, wurde der Patient auf Normalstation verlegt, wo keine ausreichende Überwachung stattfinden konnte. Hierdurch wurde eine erneute Verschlechterung des Patienten erst verzögert erkannt.

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