Ereignisbericht lesen

    



 Medikamentengabe am Op-TagRiskoeinschätzung
Bedeutung ⁄ Schweregradpotentiell gefährlich / keine AngabeHäufigkeitfast täglich
Riskiko / Schwere: 4  ∼   Häufigkeit: 5
Rolle im EreignisPflegekraft / aktivBerufserfahrungmehr als 5 Jahre
Patientenzustand
Wichtige Begleitumstände
Fallbeschreibung

(Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise)

Die Medikamentengabe am OP Tag wird auf den operativen Stationen unterschiedlich gehandhabt und die Verantwortlichkeit und Durchführung scheint nicht klar geregelt: Die Patienten erhalten am OP- Tag die auf dem Anästhesieprotokoll vermerkten Tabletten. Fragen: Wann sollen sie diese Medikamente einnehmen? Welche Medikamente in welchem zeitlichen Abstand zur OP, z.B. Clorazepat und Blutdruckmedikamente? Trifft der Anästhesist für den OP- Morgen eine Auswahl an Tabletten aus den fest angesetzten, in der Patientenkurve dokumentierten: Soll der Patient die nicht genommenen Medikamente postoperativ noch erhalten? Und wenn, wer ordnet an, welche er nehmen soll? Bisher treffen oft Pflegekräfte die Entscheidung. Treten im OP-Verlauf oder im Aufwachraum Auffälligkeiten auf, z.B. Bradykardien: Wer ordnet an, ob der Patient ein verordnetes reguläres Medikament, das hierfür verantwortlich sein kann, z.B. den Betablocker, nehmen soll, bzw. dies heute oder grundsätzlich nicht mehr? Die Anordnung auf dem Anästhesieprotokoll erstreckt sich bisher nur auf die morgendliche Medikation. Berücksichtigt der anordnende Anästhesist bei der morgendlichen Auswahl und während der Zeit im Anästhesiebereich bei der Gabe der Medikamente dort, die mittägliche/abendliche reguläre Medikation? Wer informiert den Stationsarzt über Auffälligkeiten bzgl. der Narkose während der OP? Schlagwörter
Chirurgie
Krankenhaus
Normalstation
Medikamente / Substanzen / Infusionen
nach / bei Interventionen
Dokumentation
Spezielle Befunde, Patientenunterlagen
Organisationale Strukturen
Informationsfluss
Ãœbergabe
Koordination
Zuständigkeit
Leitlinien / SOPs
Was war besonders gut

(hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?)

Was war besonders ungünstig

(hat die Situation noch schlimmer gemacht)

Eigener Ratschlag Verfahrensanweisung prä- und postoperative Medikamentengabe wäre nötig.
 Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten
Die Verantwortlichkeit der medikamentösen Therapie liegt immer in den Händen des behandelnden Arztes. Dieser ordnet Medikamente und ihr Gabe an. Um eine optimale medikamentöse Therapie für den Patienten während seines Klinikaufenthaltes zu gewährleisten, muss präoperativ eine Nutzen-Risiko-Abwägung bezüglich der medikamentösen Therapie während des Aufenthaltes erfolgen. Das Absetzen eines Medikamentes kann unter Umständen zu einer Exazerbation der Grunderkrankung führen. Der Narkosearzt vermerkt nach seinem Prämedikationsgespräch auf seinem Prämedikationsprotokoll mit Uhrzeit, welche seiner Medikamente der Patient am OP-Tag erhalten soll. Seine Prämedikation erhält der Patient auf Abruf. Probleme während oder nach der Narkose werden im Protokoll vermerkt und an die übernehmenden Pflegekräfte weiter gegeben. Da die Übergabe der Patienten aus dem Aufwachraum in der Regel an die Pflegekräfte der Normalstation erfolgt, muß die Pflegekraft die erhaltenen Informationen an den behandelnden Stationsarzt weiter geben und die Informationen in der Patientenakte dokumentieren. Um eine einheitliche Regelung für alle Abteilungen zu erlangen, empfehlen wir die Erstellung einer Verfahrensanweisung. Diese bietet die Möglichkeit, dass alle Mitarbeiter die gleichen Informationen haben an die sie sich halten müssen und bei Bedarf Informationen nachlesen können. Eine zusätzlich Arbeitserleichterung wäre sicherlich das Erstellen einer Medikamentenliste, die aufzeigt welches Medikament weiter gegeben werden kann und welches nicht. Solch eine Liste könnte in die Verfahrensanweisung mit einbezogen werden.
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