Ereignisbericht lesen

    



 Probleme mit aggressivem intoxikiertem Patienten auf ÃœberwachungsstationRiskoeinschätzung
Bedeutung ⁄ SchweregradGefahr für Personal / negatives BeispielHäufigkeitjeden Monat
Riskiko / Schwere: 4  ∼   Häufigkeit: 3
Rolle im EreignisPflegekraft / aktivBerufserfahrungkeine Angabe
Patientenzustandwach und ansprechbar,alkoholisiert aber jederzeit orientiert. Unkooperativ und aggressiv von Anfang an
Wichtige BegleitumständeSchnittwunden an beiden Händen von Suizidversuch bei Aufnahme, Angehöriger als dauernde Begleitung dabei
Fallbeschreibung

(Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise)

Patient wurde vom Rettungsdienst angekündigt als Intoxikation. Wurde auf der Ãœberwachungsstation aufgenommen, da die Intensivstation fast vollständig belegt war. Bett war mit Bauchgurt vorbereitet. Patient kommt im Sitzwagen, wach ansprechbar und zu keiner Zeit vital gefährdet mit den Worten: Ich lasse mich nicht festbinden. Pflegekraft macht Rettungsdienst und Notarzt darauf aufmerksam, dass dieser Patient hier normalerweise nicht aufgenommen wird, da er chirurgisch versorgt gehört und nicht bewusstlos ist. Der Rettungsdienst ignoriert diese Anmerkung und fährt ihn zu dem Bett, das bereit steht. Nur mit viel gutem Zureden des Angehörigen lässt sich Patient ins Bett legen. Bauchgurt war nur durch kurze Unaufmerksamkeit des Patienten zu verschließen. Patient regt sich sofort stark darüber auf und wird beim Versuch weitere Fixierungsmaßnahmen einzuleiten aggressiv, tritt nach der Pflegekraft und schlägt um sich. Dienstarzt betritt den Raum. Notarzt macht kurze Ãœbergabe und geht. Angehöriger beruhigt Patienten etwas, und trotz vieler Beleidigungen durch den Patienten gegenüber dem Personal und einem äußerst agitierten Zustand konnte der chirurgische Dienstarzt die Wunden erstversorgen und der Patient an den Ãœberwachungsmonitor angeschlossen werden. Später geht der Angehörige nach Hause. Kurze Zeit danach befreit sich der Patient aus dem Bauchgurt und läuft auf die Pflegekraft zu, welche er zuvor schon bedroht und mehrmals beschimpft hat. Diese läuft aus Eigenschutzgründen weg und informiert den Dienstarzt. Dieser kommt prompt und versucht durch Gespräche den Patienten zur Kooperation zu bewegen. Patient hatte sich bei seiner Bettflucht die Braunüle am Arm gezogen und blutet jetzt das Bett voll. Dienstarzt versorgt ihn. Bei dem Versuch durch die Pflegekfraft dem Dienstarzt dabei zu helfen erneute verbale Aggressivität des Patienten ihr gegenüber. Im weiteren Verlauf, in dem diese Pflegekraft aus Sicherheitsgründen nicht mehr den Raum betritt, droht er auch dem Arzt, er werde ihm auflauern. Patient wird erneut fixiert von Pflegekraft und Dienstarzt. Dienstarzt verständigt das externe psychatrische Krankenhaus und bittet um Ãœbernahme. Dortiger Dienstarzt lehnt ab und beauftragt Patienten zu sedieren, was auf Grund fehlender Braunüle und Aggressivität hin nicht möglich ist, dennoch lehnt er Ãœbernahme ab. Unser Dienstarzt verständigt die Angehörigen des Patienten, um erneut einen Versuch der Kooperation zu wagen. Diese kommen nach einiger Zeit und versuchen Patienten zu beruhigen, dieser schlägt nach ihnen, sie bitten daraufhin den Dienstarzt, den Patienten zu verlegen. Nur durch Einschalten des Oberarztes konnte Patient dann doch mit der Polizei verlegt werden.Schlagwörter
Notfallmedizin
Intensivstation
Was war besonders gut

(hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?)

es wurde immer wieder versucht mit dem Patienten zu kooperieren
Was war besonders ungünstig

(hat die Situation noch schlimmer gemacht)

Verhalten des Rettungsdienstes und des Notarztes gleich zu Beginn - Verhalten des Dienstarztes in dem externen psychatrischen Krankenhaus. Patient beschäftigt Dienstarzt und Pflegepersonal fast ununterbrochen für zweieinhalb Stunden, und das auf einer fast komplett belegten Intensivstation. Mit mehreren aufeinanderfolgenden Zugängen.
Eigener Ratschlag Solche Patienten direkt in das psychiatrische Krankenhaus aufnehmen