Ereignisbericht lesen

    



 Operation als mutmaĂźliche Folge von HeparininjektionenRiskoeinschätzung
Bedeutung ⁄ Schweregradgefährlich ⁄ kritisch / negatives BeispielHäufigkeitweniger als ein mal pro Jahr
Riskiko / Schwere: 5  ∼   Häufigkeit: 1
Rolle im EreignisArzt / Ärztin / keine AngabeBerufserfahrungmehr als 5 Jahre
Patientenzustand
Wichtige Begleitumstände
Fallbeschreibung

(Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise)

Ă„lterer Patient wurde zuverlegt mit V.a. Appendizitis. Etliche Vorerkrankungen, u.a. COPD Grad 2. Befund: Sehr schlanker Patient mit Druckschmerz re. Unterbauch mit lokaler Abwehr, eindeutig auslösbar. Labor: Leukozytose und erhöhtes CRP. Laparoskopie unter der Verdachtsdiagnose der akuten Appendizitis. Intraoperativ unauffällige Appendix, jedoch Hämatomverfärbung der Bauchdecke im re. unteren Quadranten mit Einschluss des Peritoneums. Bei weiterer Inspektion zeigten sich mehrere Einstichstellen in diesem Gebiet. Auch bei der Laparoskopie fielen die sehr dĂĽnnen Bauchdecken auf. Problemlose Gelegenheitsappendektomie. Fazit: Dringender Verdacht auf Fehlapplikation von Heparin durch die Bauchdecken. Peritonealer Reiz durch die Einblutung. Schlagwörter
Allgemeinanästhesie
Allgemeinchirurige
intraoperativ
Labor
Abdomen, GI-Trakt
Spezielle Befunde, Patientenunterlagen
Was war besonders gut

(hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?)

Der Mechanismus wurde intraoperativ erkannt und eine Ausweitung des Eingriffs z.B. im Sinne einer Darmresektion vermieden.
Was war besonders ungünstig

(hat die Situation noch schlimmer gemacht)

Die Konstellation von Lokalbefund und möglicherweise COPD bedingten Entzündungswerten machte eine operative Klärung fast unausweichlich.
Eigener Ratschlag Generell, aber insbesondere bei sehr schlanken Patienten, auch bei scheinbar "banalen" s.c. Injektionen auf korrekte Technik achten.
 Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten
 PaSIS-Analyse in einzelne Analyseeinheiten aufgegliedert
nur beschriebene Felder werden angezeigt

CRM Konzept
Beachte und verwende alle vorhandenen Informationen
Bei genauerer Inspektion fielen Einstichstellen im Bereich der Hämatome an der inneren Bauchdecke auf. Es wurde vermutet, dass es sich um Heparineinstichstellen handelt, die durch die Bauchdecke des sehr schlanken Patienten in die Bauchhöle reichten.

CRM Konzept
Lenke Deine Aufmerksamkeit bewusst
Aufgrund der aufmerksam zusammengetragenen laparoskopischen Befunde und der stattgefundenen Interpretation, wurde dem Patienten eine grössere OP erspart.

CRM Konzept
Setze Prioritäten dynamisch
Im Sinne des Patienten konnte auf eine Ausweitung der OP verzichtet werden.

beitragender Faktor
Extern bedingte / importierte Risiken - (Organisation)
Patient mit laborchemisch und klinisch passenden Symptomen einer Appendizitis, wurde unter dieser Verdachtsdiagnose zugewiesen.

beitragender Faktor
FĂĽhrung / Koordination - (Team und soziale Faktoren)
Zur Sicherung der Diagnose und zur genaueren Inspektion wurde eine Laparoskopie veranlasst.

beitragender Faktor
Kompetenz - (Ausbildung)
In der Laparoskopie zeigten sich Hämatome der Bauchdecke mit Einschluss des Peritoneums, jedoch unauffällige Appendix.
Von einer Ausweitung der OP wurde bei diesem Befund abgesehen.
 Hauptkategorien
 · 1 Analyseeinheit aus der Kategorie: Organisation
 · 1 Analyseeinheit aus der Kategorie: Team und soziale Faktoren
 · 1 Analyseeinheit aus der Kategorie: Ausbildung
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Beachte und verwende alle vorhandenen Informationen · Lenke Deine Aufmerksamkeit bewusst · Setze Prioritäten dynamisch · Re-evaluiere die Situation immer wieder (wende das 10-Sekunden-fĂĽr-10-Minuten-Prinzip an) · Extern bedingte / importierte Risiken · Extern bedingte / importierte Risiken · FĂĽhrung / Koordination · FĂĽhrung / Koordination · Kompetenz · Kompetenz · 
 Maßnahmen zum Fallbericht