Ereignisbericht lesen |
Katecholaminspritze falsch beschriftet | Riskoeinschätzung | |||
Bedeutung ⁄ Schweregrad | gefährlich ⁄ kritisch / negatives Beispiel | Häufigkeit | weniger als ein mal pro Jahr |
Riskiko / Schwere: 4 ∼
Häufigkeit: 2 |
Rolle im Ereignis | Pflegekraft / keine Angabe | Berufserfahrung | weniger als 5 Jahre | |
Patientenzustand | Patient am Vortag übernommen; bis zum Ereignis mit minimaler Katecholaminunterstützung hämodynamisch stabil | |||
Wichtige Begleitumstände | Patient kommt am Vortag. Laufende Perfusoren werden bei der Aufnahme übernommen (Sedierung, Katecholamine) | |||
Fallbeschreibung (Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise) | Patient wird mit minimaler Katecholaminunterstützung stabil übernommen. Patient fährt am nächsten Vormittag ins CT. Nach CCT KO wird auf eine neue Spritze 5mg/50ml Arterenol umgeschlichen, da die Perfusorspritze (von der Aufnahme noch) fast leer ist. Plötzlich fällt der Patient mit dem arteriellen Druck ab, Katecholamine müssen ständig gesteigert werden. Beim Verwerfen der "alten" Perfusorspritze fällt auf, dass 2 Etiketten übereinander geklebt wurden. Die Dosierung vom Zuweiser Arterenol (0,5mg/ml) wurde mit einem Etikett von unserer Station Arterenol 5mg/50ml(=0,1mg/ml) überklebt. Der diensthabende OA wird sofort informiert. Der Grund für den hohen Katecholaminverbrauch ist nun klar: Bei der Aufnahme wurden die Perfusorspritzen übernommen (mit anderer Dosierung).Etikett wurde einfach überklebt (mit falscher Dosierungsangabe). Unterschied in der Dosierung ist nicht aufgefallen. Lt. Pflegeperson wurde vom Arzt der den Transport begleitete mündlich übergeben, dass es sich beim Arterenol um ein 5mg/50ml handelt. | Schlagwörter | ||
Intensivmedizin Neurochirurgie Rettungsdienst Luft Heli Patientenverletzung / Gefährdung Über- Unterdosierung Medikamentenzubereitung Medikamentenverwechslung (Dosis, Applikation) Kreislaufinstabilit Beschriftung von Spritzen etc. Übergabe |
Was war besonders gut (hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?) |
Der Dosierungsfehler ist aufgefallen | ||
Was war besonders ungünstig (hat die Situation noch schlimmer gemacht) |
Pflegepersonal hat sich bei der Aufnahme auf die Angaben des begleitenden Arztes verlassen. Dosierung auf der Perfusorspritze wurde nicht wirklich beachtet. Dosierungsangabe wurde überklebt | |||
Eigener Ratschlag | Auf Dosierung achten, gegebenfalls nachrechnen, Originaletikette belassen. | |||
Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten | ||
PaSIS-Analyse in einzelne Analyseeinheiten aufgegliedert nur beschriebene Felder werden angezeigt | ||
beitragender Faktor verbale Kommunikation - (Kommunikation) |
Bei einer mündlichen Übergabe können sich sehr schnell Verwechslungen bei der Dosierungsangabe einschleichen. Dies gilt für Sender und Empfänger. Zur eigenen Sicherheit und der Sicherheit des Patienten sollten die mündlichen Dosierungsangaben mit den Angaben auf dem Perfusor abgeglichen werden. | |
Hauptkategorien· 1 Analyseeinheit aus der Kategorie: OrganisationAlle Kategorien Beachte und verwende alle vorhandenen Informationen · Habe Zweifel und überprüfe genau (Double check, nie etwas annehmen) · Re-evaluiere die Situation immer wieder (wende das 10-Sekunden-für-10-Minuten-Prinzip an) · Prioritäten, Fokus, strategische Ausrichtung · verbale Kommunikation · verbale Kommunikation · geschriebene Kommunikation · Zeitfaktoren · |