Ereignisbericht lesen |
Intravenöse Kombination von Dipidolor und Vomex führten zur Atemdepression und Sedierung | Riskoeinschätzung | |||
Bedeutung ⁄ Schweregrad | potentiell gefährlich / negatives Beispiel | Häufigkeit | mehrmals pro Jahr |
Riskiko / Schwere: 4 ∼
Häufigkeit: 3 |
Rolle im Ereignis | Arzt / Ärztin / keine Angabe | Berufserfahrung | mehr als 5 Jahre | |
Patientenzustand | Älterer, kachektischer Patient mit multiplen Vorerkrankungen | |||
Wichtige Begleitumstände | Aktuell Ileus bei entzündlicher Darmerkrankung. 4. postop Tag nach ausgedehntem abdominellem Eingriff. Patient voll-parenteral ernährt. | |||
Fallbeschreibung (Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise) | Bei o.g. postoperativem Zustand war zusätzlich zur peripher-analgetischen Medikation auf einer Normalstation noch Dipidolor (Piritramid) intravenös angeordnet. Als Einzeldosis waren 7,5mg Dipidolor als Kurzinfusion in 50ml NaCl vorgesehen. Zusätzlich war bei Ãœbelkeit Vomex (Dimenhydrinat) intravenös mit einer Einzeldosis von 62mg angeordnet. Im Rahmen der i.v. Applikation von 7,5mg Dipidolor klagte der Patient über Ãœbelkeit, so dass in engem zeitlichen Zusammenhang 62mg Vomex i.v. verabreicht wurden. Hierauf kam es zu einer zunehmenden Somnolenz des Patienten mit Bradypnoe und Abfall der Raumluftsättigung. Unter Insufflation von mehreren Litern O2/min konnte der Patient rasch stabilisiert werden. Hämodynamisch war er zu jeder Zeit stabil. Er wurde über zwei Stunden hinweg überwacht und konnte dann auf die Normalstation zurücktransferiert werden. Danach keine Komplikationen. | Schlagwörter | ||
Allgemeinchirurige Krankenhaus Patientenverletzung / Gefährdung Nebenwirkungen Wechselwirkungen Koordination |
Was war besonders gut (hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?) |
Das Pflegepersonal reagierte schnell, bemerkte die Situation adäquat und verständigte den Diensthabenden. | ||
Was war besonders ungünstig (hat die Situation noch schlimmer gemacht) |
Die zeitlich enge Applikation von Dipidolor und Vomex, beides intravenös, bei einem kachektischen Patienten mit postoperativem Stoffwechsel und parenteraler Ernährung. | |||
Eigener Ratschlag | Dipidolor auf einer Normalstation ohne Möglichkeit einer Moitorüberwachung subcutan applizieren. Vorsicht bei der gleichzeitigen Applikation von ebenfalls sedierend wirkenden Medikamenten. | |||
Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten | ||
PaSIS-Analyse in einzelne Analyseeinheiten aufgegliedert nur beschriebene Felder werden angezeigt | ||
CRM Konzept Re-evaluiere die Situation immer wieder (wende das 10-Sekunden-für-10-Minuten-Prinzip an) |
Vorbildlich war hier das Management des Zwischenfalles. Die Atemdepressin wurde schnell bemerkt und es wurde daraufhin adäquat gehandelt. | |
beitragender Faktor klinischer Zustand, Bedingungen - (Patient) |
Bei älteren und/oder kachektischen Patienten sollte man die Dosierung der Schmerztherapie dem Allgemeinzustand anpassen. Hier wäre eine subcutane Injektion zu empfehlen, oder bei einer i.v.-Infusion eine engmaschige Kontrolle und ggf. ein vorzeitiges Beenden der Infusion. | |
Hauptkategorien· 1 Analyseeinheit aus der Kategorie: PatientAlle Kategorien Antizipiere und plane voraus · Setze Prioritäten dynamisch · Re-evaluiere die Situation immer wieder (wende das 10-Sekunden-für-10-Minuten-Prinzip an) · klinischer Zustand, Bedingungen · klinischer Zustand, Bedingungen · Prioritäten, Fokus, strategische Ausrichtung · Sicherheitskultur · Zeitfaktoren · |
Maßnahmen zum Fallbericht | |
Maßnahme No. | Diese Maßnahme ist nicht zum Lesen freigegeben. |