Ereignisbericht lesen |
Gefahr der doppelten postoperativen Schmerztherapie | Riskoeinschätzung | |||
Bedeutung ⁄ Schweregrad | potentiell gefährlich / negatives Beispiel | Häufigkeit | jede Woche |
Riskiko / Schwere: 4 ∼
Häufigkeit: 4 |
Rolle im Ereignis | Arzt / Ärztin / passiv | Berufserfahrung | mehr als 5 Jahre | |
Patientenzustand | Postoperativ, Z.n. größeren Eingriffen, die einer intensivierten Schmerztherapie bedürfen | |||
Wichtige Begleitumstände | Es gibt ein institutionelles Procedere, nach vorgegebenen Standards (patientenkontrollierte) Schmerztherapie zu initiieren. Diese Verfahren sind seit mehr als vielen Jahren etabliert und allen Abteilungen des Hauses bekannt. | |||
Fallbeschreibung (Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise) | Teilweise werden bereits präoperativ Verordnungen für die postoperative Schmerztherapie auf der Kurve vorgenommen, ohne auf die etablierten Standards Rücksicht zu nehmen. Dadurch kommt es etwa zu einer routinemäßigen Verordnung von "3x xy mg Piritramid s.c.", im Aufwachraum wird der Patient aber mit einer Piritramid-PCA Pumpe ausgestattet. Hier sind nun potentiell problematische Ãœberdosierungen möglich - eigentlich fast vorprogrammiert, wenn man an den üblichen Stress und die Personalknappheit in allen Bereichen denkt. | Schlagwörter | ||
Schmerztherapie Anästhesie Krankenhaus Normalstation Aufwachraum Über- Unterdosierung Dokumentation Koordination Leitlinien / SOPs |
Was war besonders gut (hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?) |
Eine erfahrene Pflegekraft der Normalstation erkennt das Problem und kommuniziert es | ||
Was war besonders ungünstig (hat die Situation noch schlimmer gemacht) |
Nichts - Es ist noch kein kritisches Ereignis eingetreten | |||
Eigener Ratschlag | Hier muss rasch ein Sicherheitsmechanismus eingebaut werden - denkbar wäre etwa ein Stempel, der die Anordnung der PCA Pumpe auf der Kurve für jeden sofort erkennbar macht. Dieser könnte bei Etablierung der Therapie im Aufwachraum angebracht werden. Ein eigenes Protokoll für diese Therapie, mit allen Angaben inkl. "verbotener" Co-Medikation und Anleitungen zum Troubleshooting wird ohnedies seit Einführung der patientenkontrollierten Schmerztherapie jedem Patienten mitgegeben; auch die tägliche Visite des Schmerzdienstes wird diesem speziellen Problem in Zukunft vermehrte Aufmerksamkeit widmen | |||
Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten | ||
PaSIS-Analyse in einzelne Analyseeinheiten aufgegliedert nur beschriebene Felder werden angezeigt | ||
CRM Konzept Habe Zweifel und überprüfe genau (Double check, nie etwas annehmen) |
Ein weiterer Schutzschild ist hier die tägliche Schmerzvisite. | |
beitragender Faktor Sicherheitskultur - (Organisation) |
Standards sind ein großer Baustein zur Erhöhung der Patientensicherheit. | |
beitragender Faktor Leitlinien, Prozeduren und Vereinbarungen - (Aufgabe ⁄ Maßnahmen) |
Leitlinien, wie hier für die patientenkontrollierte Schmerztherapie, welche im ganzen Haus etabliert sind, sollten zur Vermeidung von doppelter Medikamentengaben eingehalten werden. | |
beitragender Faktor geschriebene Kommunikation - (Kommunikation) |
Präoperative Anordnungen sind kritisch zu betrachten, da oftmals noch nicht klar ist, welche Schmerztherapie der Patient postoperativ erhält. Dadurch entfällt auch der Faktor der Zeitersparnis, da die Anordnung 2x kontrolliert werden sollte. | |
Hauptkategorien· 1 Analyseeinheit aus der Kategorie: PatientAlle Kategorien Habe Zweifel und überprüfe genau (Double check, nie etwas annehmen) · Lenke Deine Aufmerksamkeit bewusst · Kommuniziere sicher und effektiv - sag was Dich bewegt · klinischer Zustand, Bedingungen · Sicherheitskultur · Sicherheitskultur · Leitlinien, Prozeduren und Vereinbarungen · Leitlinien, Prozeduren und Vereinbarungen · geschriebene Kommunikation · geschriebene Kommunikation · |
Maßnahmen zum Fallbericht |