Ereignisbericht lesen

    



 Extravasale Lage des Katecholamin-Schenkels am ZVK bei schwer kreislaufinstabilem Patienten.Riskoeinschätzung
Bedeutung ⁄ Schweregradgefährlich ⁄ kritisch / negatives BeispielHäufigkeitweniger als ein mal pro Jahr
Riskiko / Schwere: 4  ∼   Häufigkeit: 2
Rolle im EreignisArzt / Ärztin / aktivBerufserfahrungkeine Angabe
PatientenzustandKreislaufversagen in kombiniertem septischen und kardiogenen Schock. Aktuelle Anamnese: ACVB vor mehr als einer Woche, Pneumonie seit einigen Tagen, akutes Nierenversagen. Ältere Anamnese: CNI, Herzinsuf. mit eingeschränkter Pumpfunktion.
Wichtige BegleitumständeAkteulle maschinelle Therapie: Beatmung, IABP, CVVHDF. Aktuelle Medikamentöse Therapie: Hochdosiert Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin, Milrinon, Vasopressin), Analgosedierung, Antibiose u. a.
Fallbeschreibung

(Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise)

Trotz der maximalen medikamentösen und maschinellen Kreislauftherapie (seit einigen Tagen) war nun keine hämodynamische Stabilität zu erreichen (Hypotonie < 80 mmHg systolisch, mit IABP: Unterstützter Druck 100 mmHg). Intermittierend aber Druckspitzen bis 180 mmHg. Diskussion der Therapieeinstellung. Bei nochmaliger Durchsicht der in der Nacht angefertigten Röntgebilder fällt eine sehr knappe Lage des Mehrlumen-ZVK auf. In der TEE wird nun nachgewiesen, dass Bolusinjektionen über den Kat.-Schenkel sich nicht im rechten Vorhof darstellen: Die Infusion der kardiovask. wirksamen Medikamente wird nicht (sicher) intravenös appliziert. MASSNAHME: Katheterneuanlage, Lagekontrolle ad hoc mit TEE, dann mit neuem Rö-Thorax. VERLAUF: Auch mit sicherer i.v.-Applikation keine dauerhafte Stabilisierung.Schlagwörter
Intensivmedizin
Intensivstation
Zentralvenös
Bildgebungen
Katheter, Hilfsmittel, Material
Was war besonders gut

(hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?)

1. Konsequente und umgehende Behandlung (Kath.neuanlage) nach Identifikation der Ursache. 2. Der eventuelle Fehler hatte für den Pat. keine Konsequenz, da ohnehin infauste Prognose.
Was war besonders ungünstig

(hat die Situation noch schlimmer gemacht)

1. Im klinischen Blick nicht aufgefallen: Man hätte sehen können, daß der ZVK zu knapp liegt. 2. Fehlender Hinweis auf den Rö-Befund von Nacht- auf Tagdienst. 3. Zu spät an technische Ursache für die Kreislaufinstabilität gedacht
Eigener Ratschlag "Konsequentes Überprüfen der Lage von ""Fremdmaterial"" im Rö-Thorax (predige ich selbst immer allen Anderen, aber hier...)"