Ereignisbericht lesen

    



 Dislokation eines BlasenkathetersRiskoeinschätzung
Bedeutung ⁄ Schweregradgefährlich ⁄ kritisch / negatives BeispielHäufigkeitweniger als ein mal pro Jahr
Riskiko / Schwere: 5  ∼   Häufigkeit: 1
Rolle im EreignisArzt / Ärztin / passivBerufserfahrungkeine Angabe
Patientenzustand
Wichtige Begleitumstände
Fallbeschreibung

(Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise)

Zweiradfahrer mit multiplen Frakturen. Operation mit Fixateur, interne Operations-Dauer mehrere Stunden. PrĂ€operativ wurde ein Dauerkatheter gelegt: unauffĂ€llige,regelrechte Anlage mit Urinfluß. Lagerung des Patienten in Bauchlage. WĂ€hrend der langen Operation mit mittlerem Blutverlust fiel eine Anurie auf. Verlauf des Dauerkatheters wurde wĂ€hrend der Operation mehrmals ĂŒberprĂŒft: Abknickung? - soweit dies in Bauchlage möglich war. Postoperative ÜberprĂŒfung des Dauerkatheters in RĂŒckenlage auf der Intensivstation: dort fiel auf, dass der Dauerkatheter nur etwa 13 cm in der Harnröhre lag. Nach Entblocken Ziehen des Katheters - Blut aus der Urethra. Anlage eines suprapubischen Katheters.Kein Blut in der Blase und unauffĂ€lliger Urinfluß. ErklĂ€rung: Der Dauerkatheter muß bei Lagerung zur Bauchposition unter Spannung aus der Blase in die Harnröhre gerutscht sein, weil der Katheter wahrscheinlich beim Lagern irgendwo hĂ€ngengeblieben ist.Schlagwörter
AnÀsthesie
intraoperativ
Bauchlagerung
DK/Wund- u.sonst. Drainagen
Fixierung von Material etc.
Urogenitaltrakt
Was war besonders gut

(hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?)

Was war besonders ungünstig

(hat die Situation noch schlimmer gemacht)

Die Bauchlage und damit nicht mehr die Möglichkeit die Lage des Dauerkatheters vollstĂ€ndig zu ĂŒberprĂŒfen- außerdem die lange OP Zeit
Eigener Ratschlag Genaue Beobachtung eines Dauerkatheters bei der Positionierung des Patienten in Bauchlage.
 Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten
Die Versorgung eines Polytraumas ist oftmals mit viel Hektik verbunden. Hier wurde die Bauchlagerung noch zusĂ€tzlich durch die Frakturen und Fixateure erschwert. Bei so komplexen und ebenso sensiblen ArbeitsablĂ€ufen ist es wichtig, dass genug Personen zur VerfĂŒgung stehen. Dabei sollte jeder fĂŒr ein bestimmtes Aufgabengebiet zustĂ€ndig sein. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf allen ZugĂ€ngen, die der Patient hat. Sie sollten alle frei sein, genug Spiel haben fĂŒr die Lagerung usw. Das gilt ebenfalls fĂŒr den Blasenkatheter, der leicht in Vergessenheit gerĂ€t, da er meist an ganz anderer Position liegt wie alle anderen Katheter.
Unsere Empfehlung: Eine Person, die in NĂ€he des Dauerkatheters steht sollte sich vor allem fĂŒr die korrekte Lage des Katheters bei der Umlagerung zustĂ€ndig fĂŒhlen.
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