Ereignisbericht lesen

    



 Schwieriges Management einer massiven Nachblutung Riskoeinschätzung
Bedeutung ⁄ Schweregradgefährlich ⁄ kritisch / keine AngabeHäufigkeitmehrmals pro Jahr
Riskiko / Schwere: 5  ∼   Häufigkeit: 3
Rolle im Ereigniskeine Angabe / keine AngabeBerufserfahrungkeine Angabe
PatientenzustandPatient mit massiver Nachblutung
Wichtige BegleitumständeFresh Frozen Plasma steht nur nach längerer Auftauphase zur Verfügung. Thrombozytenkonzentrate stehen frühestens nach ca. 2 Stunde zur Verfügung. Laborbestimmung der Gerinnung dauert längere Zeit.
Fallbeschreibung

(Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise)

Pat mit Schocksymptomatik zur Stabilisierung auf ITS aufgenommen. Personalverstärkung wird angefordert. Der Patient wurde mit Arterie und zentralem Zugang versorgt und eine Volumentherapie begonnen. Nach Infusion von EK`s plus Kolloidlösung wurde klar, dass sich der Blutdruck nicht der Infusionsmenge entsprechend stabilisiert. Andauernde Nachblutung. Die Volumentherapie wurde intensiviert und weitere EK`s angefordert. Der Zustand des Patienten verschlechterte sich trotz weitere Transfusionen von EK`s und kolloidaler sowie massiver kristalloider Infusionslösungen. Der Pat wurde intubationspflichtig. Schlagwörter
Intensivmedizin
Intensivstation
Intubation
Blutung
Was war besonders gut

(hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?)

Was war besonders ungünstig

(hat die Situation noch schlimmer gemacht)

Das erneute Auftreten einer Blutung wurde zu spät realisiert.
Eigener Ratschlag
 Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten
Sehr gut bei diesem Fall war die frühzeitige Anforderung von zusätzlichem Personal.
Dinge, an die man bei einer massiven Blutung immer denken sollte, sind unserer Meinung nach:

- Frühzeitige Bestellung von Blutprodukten, wenn keine bettseitige Gerinnungskontrolle zur Verfügung steht lieber zu viel als zu wenig

- CAVE: Fibrinogenmangel (gerade bei großer Wundfläche, z.B. Polytrauma wegen hohem Verbrauch ein Problem)

- CAVE: Hyperfibrinolyse --> Tranexamsäure

- Hypthermie vermeiden

- Azidose vermeiden
 PaSIS-Analyse in einzelne Analyseeinheiten aufgegliedert
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 Hauptkategorien
 · 2 Analyseeinheiten aus der Kategorie: Patient
 · 1 Analyseeinheit aus der Kategorie: Organisation
 · 1 Analyseeinheit aus der Kategorie: Aufgabe ⁄ Maßnahmen
 · 1 Analyseeinheit aus der Kategorie: Arbeitsumgebung
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Antizipiere und plane voraus · Hilfe anfordern, lieber früh als spät · Setze Prioritäten dynamisch · Verteile Die Arbeitsbelastung (10-Sekunden-für-10-Minuten) · Mobilisiere alle verfügbaren Ressourcen (Personen und Technik) · Re-evaluiere die Situation immer wieder (wende das 10-Sekunden-für-10-Minuten-Prinzip an) · Patient · klinischer Zustand, Bedingungen · Prioritäten, Fokus, strategische Ausrichtung · Entscheidungshilfen · Zeitfaktoren · 
 Maßnahmen zum Fallbericht