Ereignisbericht lesen |
Heftige lokale Reaktion auf Kontrastmittelapplikation bei bekannter Kontrastmittelallergie | Riskoeinschätzung | |||
Bedeutung ⁄ Schweregrad | gefährlich ⁄ kritisch / keine Angabe | Häufigkeit | weniger als ein mal pro Jahr |
Riskiko / Schwere: 4 ∼
Häufigkeit: 3 |
Rolle im Ereignis | Arzt / Ärztin / keine Angabe | Berufserfahrung | keine Angabe | |
Patientenzustand | Patient mit bekannter Kontrastmittelallergie | |||
Wichtige Begleitumstände | Kontrastmittelallergie | |||
Fallbeschreibung (Was, Warum, Kofaktoren, Maßnahmen, Verlauf, Epikrise) | Patient sollte eine radiologische Untersuchung erhalten. Patient hatte mehrere i.v-Zugänge, unter anderem einen großlumigen i.v-Zugang, welcher verbunden war. Aufgrund der Kontastmittelallergie wurde im CT-Raum der i.v-Zugang mit Kochsalzlösung gespült (zur Ãœberprüfung der Durchgängigkeit), und ein Antihistaminikum, sowie Cortison rasch verabreicht,um rasch eine antiallergische Wirkung zu erreichen.Dabei wurde der Verband des i.v Zuganges nur zurückgeschoben, nicht entfernt. Die Verabreichung der Medikamente und Flüssigkeit erfolgte problemlos, der Patient äußerte keinerlei Schmerzen, ein Paravasat war nicht erkennbar. Bei Verabreichung des Kontrastmittels klagte der Patient über starke Schmerzen. Es zeigte sich eine starke Schwellung der Extremität, was auf ein Paravasat des Kontrastmittels bei bekannter Allergie hindeutete. Aufgrund der starken Schwellung wurde rückblickend geschlossen, dass ein Teil der Medikamenten-und Flüssigkeitsverabreichung durch Aufplatzen der Vene ebenfalls para gegangen sein mußte.Eine zweite, starke Schwellung könnte eine sofortige starke immunologische Reaktion auf das Kontrastmittel alleine sein. Der Chirurg wurde verständigt, welcher eine Hochlagerung, die Anlage eines leichten Verbandes, die Durchführung der Untersuchung und eine erneute Kontrolle der Schwellung am Abend des selbigen Tages empfahl. Die Untersuchung wurde durchgeführt. Der Patient klagte nur noch über geringe schmerzen. Der Verband wurde trotzdem abgenommen. Es zeigte sich eine zunehmende Schwellung. | Schlagwörter | ||
Anästhesie Schockraum/Diagnostik (MRT, CT...) paravenös Allergien nach / bei Interventionen Kompartmentsyndrom, Minderperfusion Leitlinien / SOPs |
Was war besonders gut (hat zur Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung geführt?) |
Schadensminimierung durch rasches Eingreifen aller beteiligten Personen | ||
Was war besonders ungünstig (hat die Situation noch schlimmer gemacht) |
Kontrastmittel-Allergie, Nicht-Entfernung des Verbandes bei Prüfung der richtigen Lage des i.v-Zuganges, dünne und zarte Venen des Patienten | |||
Eigener Ratschlag | Bei Prüfung der Durchgängigkeit eines i.v-Zuganges komplette Abnahme des Verbandes | |||
Gedanken zur Analyse und zu Präventionsmöglichkeiten | ||
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